Ein Datenbank-Check ist beim Kauf eines Gebrauchtwagens ein unverzichtbares Instrument, um die wahre Geschichte eines Fahrzeugs zu enthüllen. Viele Käufer unterschätzen die Bedeutung dieser Prüfung und riskieren damit teure Überraschungen. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige über den Datenbank-Check und warum er für jeden Gebrauchtwagenkauf empfehlenswert ist.
Was ist ein Datenbank-Check?
Ein Datenbank-Check ist eine systematische Überprüfung der Fahrzeughistorie anhand der Fahrgestellnummer (VIN). Dabei werden verschiedene Datenbanken abgefragt, um Informationen über die Vergangenheit des Fahrzeugs zu sammeln. Diese Prüfung kann aufdecken, was der Verkäufer möglicherweise verschweigt.
Welche Informationen werden geprüft?
Unfallhistorie
Eine der wichtigsten Informationen ist die Unfallhistorie des Fahrzeugs:
- Totalschäden: Fahrzeuge, die als Totalschaden eingestuft wurden
- Schwere Unfälle: Kollisionen mit erheblichen Schäden
- Reparaturhistorie: Größere Reparaturen und deren Umfang
- Airbag-Auslösungen: Hinweise auf schwere Aufpralle
Diebstahlhistorie
Der Check deckt auch auf, ob das Fahrzeug jemals gestohlen wurde:
- Gestohlene und wiedergefundene Fahrzeuge
- Fahrzeuge mit gestohlenen Teilen
- Manipulierte Fahrgestellnummern
- Verdächtige Eigentumsübertragungen
Leasingvergangenheit
Informationen über frühere Nutzung als Leasingfahrzeug:
- Leasingrückläufer mit hoher Laufleistung
- Gewerbliche Nutzung (Taxi, Mietwagen)
- Flottenfahrzeuge
- Carsharing-Fahrzeuge
Deutsche Datenbanken und Register
Das Zentrale Fahrzeugregister (ZFZR)
Das ZFZR beim Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) enthält:
- Alle in Deutschland zugelassenen Fahrzeuge
- Halterwechsel und Abmeldungen
- Technische Daten und Ausstattungsmerkmale
- Rückrufaktionen und Sicherheitsprüfungen
Polizeiliche Datenbanken
Informationen aus polizeilichen Ermittlungen:
- Fahndungsdaten zu gestohlenen Fahrzeugen
- Unfallaufnahmen und Schadensmeldungen
- Verkehrsdelikte mit Fahrzeugbezug
- Verdächtige Aktivitäten
Versicherungsdatenbanken
Daten von Versicherungsunternehmen umfassen:
- Schadensmeldungen und Regulierungen
- Totalschäden und Abschreibungen
- Betrugsversuche und Verdachtsfälle
- Reparaturkosten und Werkstattaufenthalte
Internationale Datenbankabfragen
EUCARIS - European Car and Driving Licence Information System
Für Fahrzeuge aus dem EU-Ausland:
- Zulassungsdaten aus EU-Ländern
- Grenzüberschreitende Diebstähle
- Internationale Fahndungen
- Herkunftsländer und Importhistorie
Carfax und AutoCheck (für US-Importe)
Bei Fahrzeugen aus den USA werden spezielle Datenbanken abgefragt:
- Flutschäden (besonders wichtig in den USA)
- Unfallhistorie und Reparaturen
- Lemon Law Buybacks (Problemfahrzeuge)
- Servicehistorie und Rückrufe
Was kostet ein Datenbank-Check?
Die Kosten für einen professionellen Datenbank-Check variieren je nach Umfang:
- Basis-Check (nationale Datenbanken): 25-50 Euro
- Erweiterte Prüfung (EU-weit): 50-100 Euro
- Umfassender Check (international): 100-200 Euro
- Detailgutachten mit Bewertung: 200-400 Euro
Typische Probleme, die aufgedeckt werden
Verschleierte Unfallschäden
Beispiel: Ein BMW 3er wird als "unfallfrei" beworben, der Datenbank-Check zeigt jedoch einen Totalschaden aus 2023 mit anschließender Reparatur. Der Wiederbeschaffungswert war höher als die Reparaturkosten, weshalb das Fahrzeug repariert und wieder verkauft wurde.
Manipulierte Laufleistung
Ein häufiges Problem bei Gebrauchtwagen ist die Manipulation des Kilometerstandes. Der Datenbank-Check kann durch Abgleich verschiedener Datenquellen (TÜV-Berichte, Servicehistorie, Leasingrückgabe) Ungereimtheiten aufdecken.
Versteckte Leasingvergangenheit
Viele ehemalige Leasingfahrzeuge werden als Privatfahrzeuge verkauft. Der Check kann die wahre Nutzungshistorie aufdecken und damit den tatsächlichen Verschleiß besser einschätzen helfen.
Grenzen des Datenbank-Checks
Trotz seiner Nützlichkeit hat der Datenbank-Check auch Grenzen:
- Nicht gemeldete Schäden: Private Reparaturen ohne Versicherung
- Ausländische Fahrzeuge: Lückenhafte Daten bei Importen
- Ältere Fahrzeuge: Begrenzte digitale Aufzeichnungen
- Technische Mängel: Verschleiß wird nicht immer erfasst
Der Ablauf eines professionellen Datenbank-Checks
1. Fahrzeugidentifikation
Zunächst wird die VIN (Vehicle Identification Number) des Fahrzeugs ermittelt und validiert.
2. Datenbankabfragen
Systematische Abfrage verschiedener nationaler und internationaler Datenbanken.
3. Datenanalyse
Auswertung und Zusammenführung der gefundenen Informationen.
4. Berichtserstellung
Erstellung eines detaillierten Berichts mit allen relevanten Findings.
5. Bewertung und Empfehlung
Professionelle Einschätzung der Auswirkungen auf Kaufentscheidung und Preis.
Wann ist ein Datenbank-Check besonders wichtig?
- Hochpreisige Fahrzeuge: Ab einem Wert von 15.000 Euro
- Importfahrzeuge: Besonders aus unfallträchtigen Regionen
- Verdächtig günstige Angebote: Preis deutlich unter Marktwert
- Unvollständige Papiere: Fehlende Dokumente oder Lücken
- Mehrfache Vorbesitzer: Häufige Halterwechsel
Rechtliche Aspekte
In Deutschland ist der Verkäufer verpflichtet, alle bekannten Mängel anzugeben. Ein Datenbank-Check kann helfen, Verschweigen von wesentlichen Mängeln nachzuweisen:
- Gewährleistungsansprüche bei verschwiegen Schäden
- Rücktritt vom Kaufvertrag bei arglistiger Täuschung
- Schadensersatzforderungen
- Minderung des Kaufpreises
Fazit
Ein Datenbank-Check ist eine relativ kostengünstige Absicherung beim Gebrauchtwagenkauf, die vor teuren Überraschungen schützen kann. Besonders bei höherwertigen Fahrzeugen oder bei verdächtigen Angeboten sollte diese Prüfung durchgeführt werden. Die Investition von 50-200 Euro kann Sie vor Schäden in vier- oder fünfstelliger Höhe bewahren.
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